Meditation

Der Begriff Meditation leitet sich vom lateinischen Wort „meditatio“ ab, was „nachdenken“ oder „nachsinnen“ bedeutet. Im Zustand der Meditation ist der Geist völlig wach und klar, aber gleichzeitig ruhig und entspannt.

Meditation ist eine Geistesübung, man findet sie in verschiedenen Kulturkreisen in den unterschiedlichsten Techniken. Ursprünglich häufig als Mantra oder Chant, zum Teil als stille Sitz- oder Gehmeditation. Manchmal eingebunden in einen philosophischen oder religiösen Kontext. Oder wie z.B. bei Jon Kabat-Zinn genau davon abgelöst und eher wissenschaftlich eingebettet.

Abgesehen von Meditationsformen bei denen gesungen und getanzt wird oder der Gehmeditation, sitzt man für eine Meditationspraxis möglichst ruhig mit gekreuzten Beinen auf dem Boden, wenn möglich im Lotussitz, hält die Wirbelsäule gut aufgerichtet und übt seinen Geist auf ein Objekt zu fokussieren. Dieses Objekt kann zunächst ein äußeres sein, wie z. B. eine kleine Buddha Statue oder auch ein inneres Objekt wie der Atem, der durch die Nasenlöcher ein- und ausströmt oder auch ein Mantra, also eine Silbenfolge, die man laut oder innerlich wiederholt.

Die Übungspraxis hat zum Ziel den Geist zu fokussieren, sich zu konzentrieren und aus diesem Zustand der Konzentration entsteht, durch das wiederholte Üben des Geistes, dann Meditation.

Wenn wir uns Meditation im Zusammenhang mit Yoga anschauen, blicken wir immer auch auf die Yoga Sutren des Patanjali. Dort ist Meditation (=Dhyana), die siebte Stufe des achtgliedrigen Yogapfades:

„Im Zustand von Dhyana sind alle Aktivitäten unseres Geistes in einem ununterbrochenen Fluss nur auf dieses Objekt ausgerichtet.”

Patanjali, Yoga-Sutra 3.2

Meditation ist, obwohl man die Bezeichnung häufig so verwendet, eigentlich keine Übungspraxis an sich, sondern ein Zustand, in den man durch die vorhergegangene Übungspraxis hineingleitet. So entsteht Meditation durch einen ununterbrochenen Zustand der Konzentration (Dharana), wodurch ein Zustand glückseligen Einsseins und feinerer Wahrnehmung entstehen kann. B.K.S. Iyengar beschreibt diesen Zustand in seinem grundlegenden Lehrbuch “Licht auf Yoga”, S. 44f, folgendermaßen:

„Wie der Draht, einer elektrischen Glühbirne glüht und leuchtet, wenn Strom ungestört hindurchfließt, so wird das Denken des Yogis, durch Dhyana erleuchtet. Körper, Atem, Sinne, Bewusstsein, Verstand und Ich werden in das Objekt seiner Kontemplation, den Universalen Geist, integriert. Er verharrt in einem Zustand des Bewusstseins, in dem überhaupt keine Eigenschaften vorhanden sind. Es gibt kein anderes Gefühl, als den Zustand höchster Glückseligkeit. Wie einen Blitz sieht der Yogi Licht, das jenseits Erde und Himmel aufflammt. Er sieht Licht, das in seinem eigenen Herzen scheint. Er wird selbst für sich und andere zum Licht.

Die Zeichen des Fortschritts auf dem Pfad des Yoga sind Gesundheit, körperliche Leichtigkeit, Standhaftigkeit, Ruhe des Gemüts, eine schöne Stimme, lieblichen Körperduft und Freiheit von Begierden. Der Yogi gewinnt Ausgeglichenheit, Heiterkeit und ruhige Gedanken. Er ist das Symbol der Bescheidenheit. Alle Handlungen gibt er dem Herrn hin und sucht Zuflucht in ihm. Frei von den Bindungen des Karma (Handlung) wird er zum Jivana Mukta (einer befreiten Seele.)“

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